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Warum ich damals mit dem Bloggen begonnen habe

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Da ich diese Woche auf dem Podcast keine „gewöhnliche“ Episode veröffentlicht habe, sondern einen Ausschnitt aus meinem neuen Hörbuch zeige, ergab sich für mich ein interessantes Dilemma. Worüber soll ich dann auf dem Blog reden? Und da kam mir beim sonst eher sinnlosen Durchstöbern von Facebook die Lösung. Die Bloggerin und Kommunikationsexpertin Anna Koschinski ruft da nämlich zu einer Blogparade auf! „Warum hast du mit dem Bloggen angefangen?“, war ihre Frage. Da dachte ich mir: Darüber habe ich hier tatsächlich noch nie gesprochen! Also, warum habe ich denn damals mit dem Bloggen begonnen?

Meine ersten Schritte im Bloggen

Über eine weitere Sache habe ich hier auf dem Blog noch nie gesprochen. Dass ich auch davor schon mal einen ganz anderen Blog hatte. Der ist nun schon länger nicht mehr online (und würde wahrscheinlich schmerzen beim Anblick), hat mir zu anfangs aber viele wichtige Dinge beigebracht. Das Thema war damals auch noch ein ganz anderes. Ich habe dort nämlich nicht über Geschichte gesprochen, was ich ja immerhin direkt davor studiert habe, sondern über Politik. Und dann auch noch auf Englisch. Begonnen habe ich damit vor ziemlich genau drei Jahren, im Herbst 2015. Damals kam ich relativ frisch von der Uni, bin gerade nach Deutschland gezogen und war – wie es sich für einen Historiker gehört – erst mal arbeitslos. Kurzum: Ich hatte eben Zeit.

Ich ging dann auch recht ambitioniert an die Sache heran und habe von Anfang an wöchentlich kurze Artikel veröffentlicht, meist zu aktuellen Themen aus der europäischen Politik. Wer das gelesen hat? Das frage ich mich heute auch und ich hätte es mich eigentlich schon damals fragen können. Ich wusste nämlich noch gar nichts über das Bloggen. Ich wusste nicht, wie man online ein Publikum erreicht. Ich wusste auch nicht, wie man dann misst, wie viele Menschen einen Blogartikel lesen … Dementsprechend weiß ich auch bis heute nicht, wie viele das damals tatsächlich taten. Aber man kann wohl davon ausgehen, dass es nicht sehr viele waren.

Doch mit der Zeit kam auch die Erkenntnis. In den eineinhalb Jahren, die ich diesen ersten Blog betrieben habe, lernte ich das wichtigste Blogger-Handwerkszeug kennen. Ich lernte, wie man eine Webseite aufbaut und pflegt. Ich machte trotz aller Fehler erste Erfahrungen mit dem Verbreiten meiner Inhalte im Internet und nicht zuletzt wurde mein Schreibstil stetig besser. Was aber irgendwann immer weniger wurde, war meine Lust an der Sache. Irgendwann begann ich mich zu fragen, warum ich mir das alles eigentlich Woche für Woche antat. Nach eineinhalb Jahren des Blogs war ich ja (zum Glück) nicht mehr arbeitslos und hatte nicht mehr alle Zeit der Welt. Wozu also dieser blöde Politikblog, den doch ohnehin keiner liest?

Zurück zur Geschichte

Es war Zeit für eine Veränderung. Also warf ich mein altes Blogprojekt über den Haufen und überlegte mir, was ich anders machen konnte. Das Ergebnis der Überlegungen war dann irgendwann das heutige Déjà-vu Geschichte. Mir selbst hat die regelmäßige Beschäftigung mit der Geschichte nach dem Studium mehr gefehlt, als ich vielleicht gemerkt habe. In dem Moment, als ich mit Déjà-vu begann, wurde mir aber wieder klar, wie viel Freude mir das Thema macht. Und auch einen Grund für diesen neuen Blog konnte ich bald schon viel klarer sehen. Denn auch wenn ich eine große Begeisterung für alle möglichen geschichtlichen Themen aufbringen kann … dem größten Teil der Menschheit geht es nicht so. Die meisten Leute empfinden Geschichte als furchtbar langweilig. Es ist für sie nicht mehr als eine graue Erinnerung aus der Schulzeit.

Doch es gibt trotzdem genug Menschen, die ein großes Interesse für Geschichte mitbringen. Ich bekam schon nach kürzester Zeit die ersten Nachrichten von Lesern, die mir erzählten, wie sie Geschichte zwar immer interessant fanden, in der Schule aber von ihren Lehrern zu Tode gelangweilt wurden. Dann ging die Schulzeit zu Ende, sie gingen beruflich in eine ganz andere Richtung und erst jetzt beginnen sie langsam damit, sich wieder mit der Geschichte zu befassen. Da war er ja, mein Grund für den Blog! Meine Mission, wenn man es ganz hochgestochen bezeichnen will.

Mit der Zeit wuchs das Projekt dann ziemlich schnell an. Nach dem ersten mächtigen Motivationsschub, den ich da im Herbst letzten Jahres erfahren habe, begann ich damit, mich richtig in Déjà-vu Geschichte reinzuhängen. Im Februar 2018 feierte mein Podcast Premiere, im Juli erschien mein erstes Buch „Endstation Brexit“, gerade vor ein paar Wochen dann das Hörbuch „Fake News von Gestern“. Und die Ideen gehen mir auch nicht aus. Es war schon eine verdammt gute Entscheidung, damals diesen ersten Blog zu starten. Wer weiß, wo ich heute wäre. Und wenn du die Anfänge mal ganz direkt sehen willst: Hier geht es zu meinem allerersten Beitrag.

3 Gedanken zu „Warum ich damals mit dem Bloggen begonnen habe“

  1. Lieber Ralf,

    vielen Dank für deinen Beitrag! Es gibt so viele gute Gründe für einen Blog – ich denke, deiner ist einer der besten. Menschen für das eigene Thema begeistern und mit ihnen in den Austausch treten. Ich habe selbst im BA Geschichte studiert und ich kann mir schon vorstellen, dass du dein Publikum gut abholen kannst. Und wenn dann so ein Fazit „Es war schon eine verdammt gute Entscheidung, damals diesen ersten Blog zu starten. Wer weiß, wo ich heute wäre.“ am Ende steht, kann ich ja nur gratulieren 😉

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