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Die prophezeite Apokalypse, die nie kam

Die Apokalypse hätte schon oft kommen sollen. Eine Liste

Apokalypse, Armageddon, Weltuntergang. Wie auch immer man es nennen will, das Ende der Zeit war in der Geschichte der Menschheit schon immer von großer Bedeutung. Die Erklärungsansätze mögen sich über die Zeiten unterschieden haben, die Grundidee kam aber in allen erdenklichen menschlichen Kulturen immer wieder vor: Die Welt wird irgendwann zu Ende gehen und eine neue Zeit, wie auch immer die dann aussieht, wird anbrechen. Warum genau? Da kann man sich je nach Religion und Kultur quasi eine Erklärung aussuchen. Vielleicht hat Gott der Menschheit nur eine begrenzte Zeit geschenkt? Oder Jesus wird zurückkehren, um uns alle zu retten? Oder eine anderweitig definierte Zeitspanne geht zu Ende, wie das vor einigen Jahren im Fall des Maya-Kalenders (falsch) geglaubt wurde.

Bei dieser geballten Ladung Endzeitstimmung scheint es fast unmöglich, eine Liste aller vorhergesagten Apokalpysen der Geschichte zusammenzustellen. Es gibt einfach zu viele! Eine Suche bringt schnell hunderte solcher Prophezeiungen zum Vorschein. Aber wenn schon keine erschöpfende Liste, dann ist es doch zumindest interessant, sich die verschiedenen möglichen Gründe für die Apokalypse und deren historische Entwicklung näher anzuschauen. Das kann uns schließlich einiges lehren. Über die Natur des Menschen, über unser Verständnis der Welt und auch über den hie und da existierenden Größenwahn von Sektenführern.

Die Endzeit im Judentum und Christenum

Während es auch in vorantiker Zeit sicherlich schon den Glauben an ein wie auch immer geartetes Ende der Zeit gab, ergibt es für diese Liste Sinn, mit dem Judentum zu beginnen. Denn das Judentum ist die erste heute noch existierende Religion, in der der Glaube an eine Endzeit eine wirklich zentrale Rolle einnimmt. Eschatologie wird dieser Glaube in der Fachsprache genannt. Allerdings ist diese Idee im Judentum nicht mit dem christlichen Armageddon oder dem Jüngsten Gericht zu vergleichen. Die Endzeit beginnt im Judentum nämlich mit dem Erscheinen des erwarteten Messias. Mit der Zeit entwickelte sich dabei auch eine recht konkrete Formel heraus. Das Ende der Zeit wird genau dann kommen, wenn der jüdische Messias, ein direkter Nachkomme König Davids, auf der Erde erscheint. Er wird dann den Tempel in Jerusalem neu erbauen, womit eine Zeit des Friedens anbricht. Man muss wohl nicht zusätzlich erwähnen, dass dieser Messias im Glauben der Juden bis heute nicht erschienen ist. Christen würden das freilich anders sehen.

Den Christen zufolge ist schließlich niemand anderer als Jesus Christus genau dieser versprochene Messias. Das Königreich Gottes, wie die auf die Endzeit folgende Ära des Friedens im christlichen Kontext oft genannt wird, steht uns damit unmittelbar bevor! Jesus selbst sagte laut Markusevangelium sogar, dass einige seiner Zeitgenossen noch am Leben sein würden, wenn das Königreich Gottes anbricht. Als Jesus dann aber starb und das Ende der Zeit überraschenderweise noch immer nicht eingetreten war, ging die christliche Kirche irgendwann dazu über, sich neue Termine und Definitionen der Apokalypse zu überlegen. Und damit geht es mit den Prophezeiungen und möglichen Datierungen des nahenden Weltuntergangs so richtig los …

Die Apokalypse im mittelalterlichen Verständnis der Bibel

Mit der Zeit entstand im Christentum die Interpretation der Endzeit, wie sie heute noch geläufig ist. Erst soll die Menschheit in dieser Geschichte einem falschen Propheten verfallen, dann folgen zahllose Katastrophen und alle möglichen mystischen Gimmicks wie die sieben Siegel, die Reiter der Apokalypse, Posaunen und was nicht sonst alles. Und erst nachdem die Menschheit (oder wohl eher nur Teile von ihr) das alles überstanden hat, kann das Reich Gottes, die ewige Friedenszeit, endlich beginnen. Im europäischen Mittelalter wurde aus dieser Grundidee ein komplexes Geflecht an Vorstellungen, wie genau man das kommende Ende der Welt erkennnen könne. Diese Zeichen hätten die meisten religiösen Gelehrten ohne weiteres zu deuten gewusst, was wohl seinen Anteil an den explodierenden Vorhersagungen hatte.

Die Idee des falschen Propheten wurde mit der Zeit immer weiter ausgebaut. Bevor der das Ende der Welt eintreten und eine neue Ära beginnen kann, wird ein solcher falscher Prophet erscheinen und Teile der Menschheit in seinen Bann ziehen. Die Geschichte wurde aber noch durch einige weitere Figuren ergänzt. Ein Antichrist soll in diesem Theaterspiel seit dem Mittelalter ebenso eine zentrale Rolle spielen und auf Seiten der „Guten“ soll es schließlich noch einen Friedenskaiser geben, der die Christenheit in die nahende Apokalypse führt. Über diesen Glauben und die verschiedenen Leute, die sich im Mittelalter so als Friedenskaiser in Spe ausgegeben haben, haben die werten Kollegen vom Zeitsprung FM-Podcast gesprochen. Die Episode kann man (wie eigentlich jede ihrer Episoden) nur empfehlen.

Neben den allgemeineren Ideen zum Wie und Was des kommenden Untergangs kamen auch bald konkrete Ideen zum Wann hinzu. Zahlreiche Gelehrte und Herrscher, darunter etwa Papst Silvester, waren zum Beispiel der Überzeugung, dass die Apokalypse genau im Jahr 1000 eintreten würde, ein Jahrtausend nach Christi Geburt. Als sich diese Vorhersage wieder mal als falsch herausstellte, korrigierten manche besonders Gläubige die Prophezeiung einfach auf das Jahr 1030, also ungefähr tausend Jahre nach Jesus Tod. Man muss es nicht erwähnen, auch mit dieser Vorstellung waren sie nicht viel erfolgreicher als zuvor. In den kommenden Jahrhunderten kamen immer wieder neue Berechnungen ähnlicher Art auf und ab dem späteren Mittelalter explodierte die Zahl der vorhergesagten Armageddons dann endgültig.

Im Jahr 1492 waren zum Beispiel Kreise der russisch-orthodoxen Kirche felsenfest davon überzeugt, die Welt würde zu Ende gehen. Ihrer Meinung nach gewährte Gott der Menschheit nämlich nur 7000 Jahre auf der Erde. Tausend Jahre für jeden Tag der Schöpfung, wie auch immer man damals auf diese Logik kam. Da im byzantinischen Kalender mithilfe der Bibel das Jahr 5508 vor Christus als Schöpfungsdatum der Welt errechnet wurde, musste sie eben genau 1492 untergehen. Angeblich waren einige Einwohner Russlands davon so alarmiert, dass sie gar zum Judentum übertraten, da die Erde laut der hebräischen Zählung deutlich jünger war. Und das schönste daran: Sie müssen sich letzten Endes sogar im Recht gefühlt haben, denn immerhin ging die Erde 1492 nicht unter. Na sowas aber auch!

Das Ende der Welt heute

Der Glaube an eine Wiederkehr Jesu Christi ist in den christlichen Kirchen auch heute noch relevant. Allerdings wird die unmittelbar bevorstehende Apokalypse von den Mehrheitskirchen nicht mehr sonderlich laut rausposaunt. Man hat wohl aus der Vergangenheit gelernt. Wer ständig „Wolf“ schreit und so … Aber keine Sorge. Diese Aufgabe haben dankenswerterweise andere religiöse Gruppen übernommen, die nun umso lauter auf nahenden Weltuntergang hinweisen. Ein erstes bekanntes Beispiel der letzten Jahrhunderte ist die Bewegung des New Yorker Babtistenpriester William Miller. Er proklamierte im 19. Jahrhundert, dass Jesus im Jahr 1844 zurückkehren und somit das Königreich Gottes beginnen würde. Miller nutzte für diese Berechnung eine Stelle der Bibel, wo von 2300 Tagen bis zur „Reinigung des Heiligtums“ gesprochen wird. Aus 2300 Tagen machte er dann Jahre und nahm als Startpunkt für die Berechnung das Jahr 457 vor Christus an, als der Wiederaufbau des Jerusalemer Tempels angeordnet wurde. Und „Reinigung des Tempels“ bedeutet selbstverständlich das Ende der Welt. Mangelnde Kreativität kann man dem Mann wirklich nicht anlasten.

Wenig überraschend geschah 1844 genau gar nichts, was dem Nicht-Ereignis in der Gefolgschaft Millers den Namen „Great Disappointment“ verlieh. Sie gaben aber nicht auf und behaupteten von nun an einfach, dass mit 1844 nur der Prozess der großen Reinigung begonnen wurde. Heute nennen sich die Anhänger dieser Idee Siebenten-Tags-Adventisten … Ihnen folgte einige Jahrzehnte später die „Internationale Vereinigung ernster Bibelforscher“ unter einem gewissen Charles Russel. Er hatte ganz ähnliche Vorstellungen wie Miller. Laut Russel würde Jesus Christus im Jahr 1914 wieder auferstehen, womit für alle rechtgläubigen Menschen die Zeit des Friedens auf Erden anbrechen würde. Weitere 144.000 besonders rechtschaffende Menschen (eine auffallend genaue Zahl …) würden gar direkt in den Himmel kommen. Auch das trat freilich nicht ein, was Russels Anhänger wiederum nicht weiter abhielt (ich erkenne langsam einen Trend). Sie erklärten das Jahr 1914 konsequenterweise für den Zeitpunkt der „unsichtbaren“ Wiederkehr Jesu, die seine tatsächliche Wiederkehr vorbereiten sollte. Für 1975 sagten sie diese Wiederkehr dann ein weiteres Mal voraus, auch diesmal bekanntlich ohne Konsequenz. Der Gefolgschaft Russels tut das bis heute keinen Abbruch. Man nennt sie die Zeugen Jehovas.

In moderner Zeit verließ der Glaube an die nahende Apokalypse sogar hin und wieder den religiösen Kontext. Ende der 1990er-Jahre glaubten gar nicht so wenige Menschen, das Ende der Zeit stehe bevor, da der Datumswechsel zum neuen Millennium einen gigantischen Computercrash hervorrufen würde, Y2K-Bug nannte man das. Und wer kann sich nicht an die schon genannte Apokalypse von 2012 erinnern, als die lange Zählung des Maya-Kalenders das erste Mal seit mehreren tausend Jahren wieder auf 13.0.0.0.0. umsprang. Für die Mayas wäre das wohl Anlass für ein nettes Fest gewesen. Wir machten daraus gleich das Ende der Welt. Weil wir das eben offensichtlich ziemlich mögen.

Auf dem Podcast schaue ich mir diese Woche den oben genannten russischen Weltuntergang von 1492 etwas genauer an. Auch den angeblich fast massenhaften Übertritt zum Judentum in Nowgorod nehme ich bei der Gelegenheit unter die Lupe. Wenn du solche Geschichten magst und auch andere historische Verschwörungstheorien spannend findest, habe ich dazu ein ganzes Hörbuch veröffentlicht. Schau dir das gerne an! Und möchtest du nun noch mehr Geschichte lesen und hören? Dann melde dich doch für den Déjà-vu Geschichte Newsletter an! Dort erhälst du regelmäßig neue Blogartikel und Podcast-Episoden direkt ins E-Mail-Postfach geliefert. Zur Begrüßung erzähle ich dir außerdem in mehreren Mails eine kleine Geschichte der Menschheit und eine Bonusepisode des Podcasts gibt es noch obendrauf zu hören.

6 Gedanken zu „Die prophezeite Apokalypse, die nie kam“

  1. Guter Text. Zwei kleine Anmerkungen hätte ich allerdings:

    1. Eschatologie ist strenggenommen nicht der „Glaube an eine Endzeit“, sondern die Reflexion/Lehre über die „letzten Dinge“ (es – chata). Da fällt nicht nur das Ende der Welt und das Weltgericht drunter, sondern auch das Nachdenken über den eigenen Tod und dem damit verbunden persönlichen Gericht. In diesem Zusammenhang geht es in der christlichen Eschatologie auch um Himmel, Hölle und (für die Katholiken) das Purgatorium (Fegefeuer) und die Frage ob und welchen Einfluss der Mensch darauf hat, wohin er nach dem Tod gesteckt wird. Endzeitliche Fragen sind also ein Teilgebiet der Eschatologie, aber eben nur ein Teil.

    2. Ich sehe ja ein, dass Du in Deinem Text eine Auswahl treffen musstest. Ein Aspekt der christlichen Eschatologie wäre jedoch auch für Historiker interessant. Hoffe ich zumindest :).
    Es gibt Ende des 3. Jh, bzw. Anfang des 4. Jh. einen Wandel in der christlichen Auffassung über das Ende der Welt. Man könnte diesen Wandel schon beinah einen Bruch nennen. Die Zeit der großen Christenverfolgungen (u.a. durch Diokletian) wurden von vielen Christen, die die Offenbarung des Johannes wörtlich nahmen, als Vorbote der Wiederkunft Christi verstanden. Diese Wiederkunft Christi würde, so die Überzeugung, eine tausendjährige Periode des Friedens einleiten, in der Christus mit seinen Auserwählten herrscht und der Teufel vorübergehend eingekerkert ist. Nach diesen 1000 Jahren würde der Teufel wieder kurz freigelassen werden, es folgen der große Showdown (Armageddon), das Weltgericht, Weltende und Neuanfang. Der Fachbegriff für diesen Glauben lautet „Prämillennialismus“ und meint kurzgefasst: Es wird ein 1000-jähriges Friedensreich geben, aber ZUVOR (deswegen „PRÄ“millennialismus) kommt Christus wieder. Bis heute gibt es christliche Freikirchen und Sekten, die die Bibel wörtlich nehmen und dieser Ansicht sind. (Über die Wirkungsgeschichte des „1000-jährigen Reiches“ wäre noch seperat zu reden…)

    Mit Theologen wie Origines (+254) tritt ein Wandel ein, der sich in den nächsten 100 Jahren bemerkbar machen sollte. Das Neue: Origines legt die Bibel nicht wörtlich, sondern allegorisch aus und das hat u.a. auch Auswirkungen auf den Glauben über die Endzeit, insbesondere die Sache mit dem 1000-jährigen Reich. Dieses wird nämlich vermehrt auch im übertragenen Sinne verstanden. Demnach muss das 1000-jährige Reich gar nichts mit der Wiederkunft Christi unmittelbar zu tun haben. Versteht man es im spirituellen Sinne und nicht wortwörtlich, dann könnte es sogar schon angefangen haben, ja vielleicht HAT es ja bereits angefangen? „Amillennialismus“ lautet hier der Fachbegriff.
    Aufwind erhält dieser Gedanke zur Zeit Kaiser Konstantins: Die Christenverfolgungen enden und die Christen werden vermehrt in Staat und Verwaltung integriert. Wie sonst könnte man das verstehen, als den Anbruch des 1000-jährigen Reiches, das vielleicht nicht so perfekt sein mag, aber doch eine deutliche Verbesserung darstellt?
    Eusebius von Caesarea (+ um 340) fährt voll auf diesen Gedanken ab, was seine z.T. nur schwer erträglichen Lobhudeleien auf Konstantin erklärt. Im weiteren Verlauf der Geschichte wird der Amillennialismus immer populärer vor allem, als 380 als das Christentum zur Staatsreligion im Imperium Romanum erhoben wird.

    Nach dieser Lesart wäre die römische Kriche also eine zutiefst apokalyptische Institution. Wer hätte das gedacht…

    1. vielen Dank für die Gedanken!

      zu Punkt 1 hatte ich (ohne mich intensiv in die Eschatologie einzulesen) die gleiche Befürchtung und habe ziemlich mit der Formulierung gerungen, um es möglichst vage zu halten. Offensichtlich ohne Erfolg 🙂

      zu Punkt 2: Wow, danke! Das ist mir in der Form in der Recherche nicht untergekommen, wirklich faszinierend! Verstehe ich das dann richtig, dass zum Beispiel die Zeugen Jehovas heute noch dem Prämillenialismus folgen? Immerhin soll Jesus ja 1914 in irgendeiner Form wiedergekehrt sein. Somit steht das 1000-jährige Friedensreich unmittelbar bevor?

      1. Bei den Zeugen Jehovas ist, soweit ich das mitbekommen habe, seit ein paar Jahren einiges im Umbruch. Ursprünglich nahmen sie ja z.B. auch die in der Offenbarung erwähnte Zahl 144.000 wörtlich als die Zahl derer, die das Ende überstehen und von Gott auserwählt/gerettet sind. Dann haben die Schlaueren einmal nachgezählt und entdeckt, dass die Zahl der Zeugen Jehovas weltweit deutlich höher liegt. Ups. Die Lösung war dann dass die 144 000 ganz besonders auserwählt seien un die andern Zeugen halt ein bisschen. Auf die Idee die Zahl symbolisch zu deuten: 12 x die 12 Stämme Israel x 1000 (= ganz viel) kamen sie irgendwie nicht, wenn ich das recht sehe. Kommt vielleicht noch.

        Stichwort Prämillenialismus: ja, wenn ich recht sehe, ist das ist die offizielle Lehre: Christus kam 1914 wieder, jetzt bereiten wir uns auf die letzte Schlacht vor und wenn die geschlagen ist, sind 1000 Jahre Frieden angesagt. Dann wird der Satan nochmal kurz freigelassen, der bisher (seit 1914?) auf die Erde verbannt war (großer Unterschied zu den christlichen Kirchen, wo der Teufel schon zu Beginn der Schöpfung aus dem Himmel geschmissen wurde, vgl. Milton’s“Paradise lost“), Endgericht, Happy End für die Auserwählten, Abspann. Es gibt, wenn ich es recht mitbekommen habe, aber auch Theologen der Zeugen, die eher einen Amillenialismus favorisieren und annehmen, dass das 1000 Jährige Reich schon begonnen habe und es jetzt drauf ankäme, diesen Prozess mitzugestalten. Das ist aber imho eine Minderheitenposition.

        Fun Fact am Rande: Ich hatte mal eine Diskussion mit einem Juden, der (mit einem Augenzwinkern) behauptete, dass von den Zeugen strenggenommen keiner ins Paradies gelangen könne, da sie samt und sonders gegen das nach jüdischer Zählung 3. Gebot verstießen (du sollst Gottes Namen nicht missbrauchen) Die Zeugen versehen nämlich den Gottesnamenn JHWH immerfort mit den falschen Vokalen.
        Hintergrund: Die Hebräische Schrift kennt nur Konsonanten. Zwecks besserer Lesbarkeit versahen Schriftgelehrte, die sogn. „Masoreten“ (8-11 Jh), die Heilige Schrift mit kleinen Punkten und Strichen unterhalb der eigentlichen Buchstaben. Diese kleinen Zeichen standen für die Vokale. Da der Gottesname JHWH von Juden nicht ausgeprochen wird, sondern durch das Wort „adonaj“, „Herr“ ersetzt wird, schrieb man unter JHWH einfach die Vokale von „adonaj“, nämlich A O und A = Ja Ho Wah. Bei den Juden wusste dann jeder, der aus der Heiligen Schrift vorlas, dass er bei JHWH „adonaj“ sagen musste. Die Zeugen Jehovas haben das aber irgendwie nicht so recht mitbekommen…

        1. Das mit den 144.000 scheint wirklich ziemlich relativiert worden zu sein. Wie ich es verstehe, kommen diese 144.000 sofort in den Himmel und sparen sich das 1000-jährige Friedensreich direkt. Naja, sicher auch schön.

          Die Anekdote mit JHWH finde ich herrlich! Dürfte aber wohl keinen der Anhänger groß überzeugen 😉

  2. Sehr beeindruckend und informativ, vielen Dank. Auch Dank für den Kommentar mit dem Fun Faktor über die Zeugen Jehovas. Es ist doch wirklich gut zu wissen, wie die Dinge zusammenhängen und erklärbar sind, wobei ich nicht unbedingt Angst vor dem Weltuntergang habe…

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